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Auf Augenhöhe mit dem Fräulein: Ein humorvoller Blick auf meine Reise als weibliche Führungskraft

Aktualisiert: 4. Jan.

Mein Abenteuer im Vertrieb begann 2005. Als ich damals als Fußsoldatin in der Verkaufsschlacht startete, hat mich keiner wirklich ernst genommen. Der Geschäftsführer nannte mich liebevoll "Fräulein", und die Bürohelden unter den Herren begannen, mir mit ihren Superkräften zu imponieren. Doch die wahre Show spielte sich im Hintergrund ab, wo eine junge Kollegin wie ich unsichtbar glänzte.


Mit meinem festen Willen, nicht auf der Stelle zu treten, bin ich durch die wilde Welt des Vertriebs getanzt. Vom Junior-Verkäufer zum regionalen Verkaufssheriff, während ich nebenbei meinen Bachelor machte - eine wilde Mischung aus Lernerei und Abenteuerlust. Immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln, hatte ich trotzdem das Gefühl, dass mein Superheldenpotenzial nicht richtig zur Geltung kam.


Aber woran lag das? War es die Branche oder doch meine geheime Identität als Frau in einer Welt voller "alten weißen Männern"? Als Rookie habe ich das noch nicht so gesehen, aber nach ein paar Jahren war mir klar, dass ich mich in einem Dschungel aus alten Vorstellungen von Führung durchkämpfen musste. Oder zumindest dachte ich das damals. Ich fühlte mich wie eine Überfliegerin, hatte immer das Gefühl, über den Dingen zu schweben und keine Angriffsfläche zu bieten. Als Karrierefrau Mitte 20 ernst genommen zu werden, war ein echter Zirkus. Aber durch fachlichen Austausch und jede Menge Ambition habe ich es von der Junior-Verkäuferin zur Regional Sales Superwoman geschafft. Natürlich war der Neid der weiblichen Kolleginnen mein ständiger Begleiter.


Meine Reise als weibliche Führungskraft

Während ich meine eigenen Schlachten schlug, entdeckte ich das leise Glühen einer jungen Kollegin im Schatten. Ihr Erfolg und ihre Leistungen blieben unsichtbar für die Herren im Unternehmen. Meine Resilienz und Kompetenz wurden nicht geschätzt, und so entschied ich mich mutig, die Bühne zu verlassen.


Mein Weg war ein wilder Ritt voller Herausforderungen. Immerhin hatte ich drei internationale Vertriebsregionen erfolgreich geführt, neue Kunden an Land gezogen und größere Möglichkeiten für unser Unternehmen geschaffen. Doch die Ironie blieb bestehen: Frauen beherrschten die Bühne, agierten im Schatten und wurden von den männlichen Führungskräften oft als Clowns behandelt.

Und dann kam der Höhepunkt, als mein Geschäftsführer mich auf den Kopf tätschelte, um mich zu beruhigen, während ich im Meeting angegriffen wurde. Der Moment des Abschieds und der mutige Schritt in eine ungewisse Zukunft waren gekommen - ich kündigte.


Heute bin ich weibliche Führungskraft - geschätzt, nicht unterschätzt

Jetzt, in einem anderen Zirkus, einem Großkonzern, konnte ich meinen Weg fortsetzen. Ich musste mich neu orientieren, meine Jonglierbälle anders sortieren und mich durchsetzen. Und das tat ich auch. Vier Jahre später war ich Führungskraft eines Hochleistungsteams, gut bezahlt und nicht mehr im Wettbewerb mit Männern oder Frauen. Sondern nach wirklicher Leistung beurteilt und bezahlt.


In den letzten Jahren habe ich viel gelernt, mich meines Talents, meines Werts, meiner Ziele wieder erinnert. Und wie im Zirkus braucht es manchmal einen Anstoß, um zu erkennen, dass man an seiner Entfaltung gehindert wird. Auch mein berufliches Netzwerk hat mich sehr unterstützt. Ich habe großartige Männer und Frauen gefunden, die mich ermutigt haben, meine Stärken und meine Leidenschaft wiederzufinden und auch auszuleben.


Nach 14 Jahren in der Vertriebswelt bin ich gelandet. Nicht als Fräulein. Nicht als effiziente, gute und brave Mitarbeiterin. Sondern als Führungskraft mit Entscheidungsbefugnis und Wertschätzung, Speakerin/Mentorin für die Manager:innen von morgen. Der Zirkus geht weiter, und ich stehe im Mittelpunkt meiner eigenen Show.


Meine Reise als weibliche Führungskraft








Bild von mir heute


Zum Schluss wird es noch einmal ernsthaft

In einer Welt, in der der DAX noch nie so weiblich war wie heute, sehen wir, wie die Machtverhältnisse in den Führungsetagen allmählich ins Gleichgewicht kommen. Die neuen Managerinnen könnten die Wirtschaft tatsächlich verändern, und das verdeutlicht, dass Frauen in Führungspositionen nicht nur erfolgreich, sondern auch wegweisend sind.


Die Herausforderungen, die ich in meiner eigenen Reise zur Führungskraft erlebt habe, spiegeln wider, was viele Frauen tagtäglich durchstehen. Von der Unterschätzung in den Anfangsjahren bis hin zur Gehaltsungleichheit und der mangelnden Anerkennung - diese Hindernisse sind real, aber sie sind nicht unbezwingbar.


Die inspirierenden Artikel über Frauen im Vorstand verdeutlichen, dass Frauen die Macht haben, die Wirtschaft zu gestalten. Es wird höchste Zeit, dass die Errungenschaften, der Humor und die Resilienz von Frauen im Beruf anerkannt werden. Wenn eine Frau in der Chefetage scheitert, sollte es nicht als "Sie kann es nicht" abgestempelt werden, sondern als eine Gelegenheit zur Weiterentwicklung betrachtet werden.


Die Zukunft weiblicher Führung liegt nicht nur darin, die Stühle in den Vorstandszimmern zu füllen, sondern auch darin, die Dynamik zu verändern. Es ist an der Zeit, die Vielfalt in der Unternehmenswelt zu feiern und Frauen als treibende Kraft für Veränderung zu erkennen. In einer Welt, in der Frauen nicht nur anerkannt, sondern auch geschätzt werden, können wir gemeinsam eine neue Ära für die Wirtschaft gestalten. Die Stunde der Frauen im Vorstand hat geschlagen, und es ist an der Zeit, dass ihre Erfahrungen, ihre Stärke und ihre Visionen die Wirtschaft in ein neues Zeitalter führen.


Meine Reise als weibliche Führungskraft


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